Interaction Design

Interaction Design in Computer Music befasst sich in erster Linie mit Sonic Interaction Design (SID), welches am Schnittpunkt von Interaction Design und Sound and Music Computing ansetzt. Neben künstlerisch motivierten Fragen in SID befasst sich das IEM auch mit der grundlagenorientierteren Forschung im Bereich Interaction Design.

Interaction Design

Bei Interaction Design in Computer Music handelt es sich meist um Sonic Interaction Design in der Definition der vor kurzem abgeschlossenen Europäischen COST Action zu diesem Thema. Viele Aspekte des Sonic Interaction Designs in der Computermusik sind eng mit den Themen Embodiment und Sonifikation verbunden. Aufgrund seines inhärent transdisziplinären Wesens birgt der SID-Ansatz des IEM Berührungspunkte zu vielen anderen Forschungsaktivitäten des Instituts in sich.

Im Projekt "Embodied Generative Music" befasste sich ein zentraler Untersuchungsstrang mit der Interaktion eines Tänzers mit der Raum-Klang-Topologie. Mittels Motion Capturing wurden die Bewegungen des Tänzers in Echtzeit verfolgt und zur Steuerung der Klangsynthese verwendet. Verschiedene Bewegungs-/Klangzuordnungsschemata wurden zusammen mit den Tänzern entwickelt und im Rahmen der künstlerischen Studie "Bodyscapes" untersucht. Die Erfahrungen aus "Bodyscapes" führten zu der Klangskulptur "Random Access Lattice", welche das Verständnis einer bestimmten Art der Raum-Klang-Interaktion vertieft.

"Transbody" ist eine weitere Entwicklung der "Embodied Generative Music". Dabei handelt es sich um ein Projekt, bei dem die Bewegungen der Tänzer algorithmisch eine dynamische Figur erzeugen, welche in weitere Folge auf die Bühne projiziert wird. Auf Grundlage einer algorithmischen Analyse dieser dynamischen Figur wird in einem weiteren Schritt eine Klangstruktur synthetisiert.

Im Projekt "The Choreography of Sound" dienen die Bewegungen der Tänzer zur Steuerung der räumlichen Aspekte von Klangsynthese und -projektion. Auf diese Weise wird versucht, neue Interaktionen zwischen Tanz und Musik zu konstruieren. Neben diesen künstlerisch motivierten Forschungsfragen beschäftigen wir uns am IEM auch mit grundlegenderen Fragen von Interaction Design. Im Kontext der Komposition und Aufführung von Musik werden Ideen erkundet, die sich auf einem breiten Gebiet anwenden lassen, zum Beispiel Ubiquitous Computing, natürliche Benutzerschnittstellen, multimodale Interaktion und Mixed Reality. In Zusammenhang mit dem Thema Sonic Interaction Design werden der potentielle Beitrag von Klang zu Interaction Designs sowie das Design der Interaktion mit dem Klang an sich beleuchtet. In diesem Kontext werden Interaktionsdesigntechniken, die Nutzbarkeitsbeurteilung und phänomenologische Beobachtungen synergistisch als Eingänge in die iterative Interaktionsdesignschleife verwendet.

Veröffentlichungen & Dokumente